W. Hubert / D. Schwarzwälder: Portugal und seine Weine

Ganz neu auf dem Markt ist dieses ansprechend aufgemachte Buch, das sich sowohl an Weinliebhaber im Allgemeinen wie auch an Portugal-Fans und Liebhaber portugiesischer Weine im Besonderen wendet. Aus dem Vorwort: "In Zeiten globaler geschmacklicher Annäherung und austauschbarem Einheitswein bietet das alte Weinland Portugal ein breitgefächertes Spektrum an neuen Geschmackserlebnissen."

Die ersten drei Kapitel führen ein in die Geschichte des Weinanbaus auf portugiesischem Boden und stellen die gängigsten Rebsorten sowie die 11 geografischen Weinregionen (einschließlich Azoren und Madeira) vor, über die dann in 7 Folgekapiteln ausführlich berichtet wird. Ein Exkurs über aguardente gibt Einblick in die Kunst der Herstellung erlesener Weinbrände. Abgerundet wird das Buch durch einen Service-Teil mit einer Auswahl von Bezugsquellen und Händlern in Deutschland, Österreich sowie der Schweiz und weiterführenden Adressen nebst einem Glossar mit den wichtigsten Begriffserklärungen, bei denen auch das pisar a pé nicht fehlt - die traditionelle Art, das Lesegut in den lagares, den offenen Stein- oder Marmortrögen, mit den Füßen zu zerstampfen.

Die Texte sind sachkundig, informativ und auch so geschrieben, dass die Liebe der Verfasser zu Land und Weinbau (und dessen Produkten!) durchscheint. Übersichtskarten und appetitliche Fotos eines professionellen Food-Fotografen unterstreichen die auch optisch gelungene Aufmachung dieses Buches. Und nebenbei erfahren die Leserinnen und Leser manch anderes Interessante, so über die rund 300 autochthonen Rebsorten von Alicante Branco bis Verdelho Tinto, die Olivenöl-Route des Alentejo oder die Salzgewinnung in den Salinen des Algarve.

All denen, die noch ihre fünf Sinne beisammen haben und Portugal mit all diesen Sinnen erkunden möchten, sei das Buch als Ergänzung zu herkömmlichen Reiseführern empfohlen. Es eignet sich deshalb auch als Geschenk für eine gute Freundin oder einen guten Freund - seien sie schon aficionados oder könnten sie nach der Lektüre zu solchen werden.

PS Wer im Buch nach Mateus Rosé, dem Exportschlager der 70er Jahre, sucht, sucht zum Glück wohl vergebens.